Orthophädische Beschläge

Zu Orthophädischen Beschlägen zählt alles, was vom normalen Hufbeschlag abweicht, um dem Pferd das laufen zu erleichtern oder ihm bei evtl. Beschwerden oder Krankheiten zu helfen.

Es fängt an beim normalen Steg- oder Rundeisen, um dem Fuß eine bessere Unterstützung zu geben, denn ein hinten geschlossenes Eisen kann in tiefen oder weichen Böden nicht so einsinken, wie ein offenes.

Eine weitere Möglichkeit zur Sehnenunterstützung ist das Hochstellen der Trachten. Früher wurde dieses durch Aufschweißen von Keilen auf die Schenkelenden der Eisen erreicht. Von dieser Methode rate ich allerdings ab, weil es nur auf hartem Boden funktioniert. Im Sand, in der Box oder auf der Weide drücken sich die Keile in den Boden und das Pferd steht genauso wie vorher. Ein nicht ein- sondern aufgeschweißter Steg stellt die Trachten genau so hoch, sinkt aber im weichen Boden nicht so ein.

Es leiden bei einer Hochstellung allerdings die Trachten unter dem erhöhten Druck der auf sie wirkt und bei einigen Pferden kann dieses dazu führen, dass die trachten Spröde werden oder sogar so schlecht werden, dass der Huf nach einiger Zeit mit der Hochstellung genau so flach steht, wie früher ohne diese.Deshalb rate ich meinen Kunden eine Hochstellung immer mit einer Keilplatte mit Füllung machen zu lassen. Die Keilplatte ist hinten dicker als vorne, weshalb der Huf steiler steht. Am Eisen wird nichts verändert. Die Platte kommt zwischen Eisen und Huf und wird einfach mit dem Eisen zusammen aufgenagelt.Die Füllung wird nach dem aufnageln unter die Platte gespritzt. Die 2-Komponetenfüllung ist in 60 sek. ausgehärtet, und der Fuß kann heruntergelassen werden.

Diese Methode der Hochstellung ist die beste, allerdings auch die teuerste, was es mir oftmals schwer macht, die Pferdebesitzer davon zu überzeugen. Die Platte kann zwar öfter benutzt werden, aber die Füllung muß natürlich jedes mal neu gemacht werden, und die liegt bei einem normal großen Huf bei ca. 30,-€.

Mit diesem Beschlag haben sich aber selbst schon total zerstörte Trachten wieder regeneriert. Diesen Erfolg verdanken wir der Füllung, die den Druck von dem Tragerand des Hufes auf die gesamte Huffläche verteilt und somit die Trachten schont. Da dieser Beschlag mindestens genau so lange hält, wie ein normaler, denke ich mal, sollten die geringen Mehrkosten alle zwei Monate doch drin sein. Denn ein zu flach stehender Huf gibt früher oder später Sehnenprobleme. Und die Preise für die Behandlung dieser Schäden brauche ich ja wohl nicht zu erklären: Dann wird es nämlich teuer!!

Meiner Meinung nach ist Vorsorge immer besser als Nachsorge!( Und auch billiger!) Es gibt noch einen ganzen Haufen weiterer Orthopädischer Beschläge. Diese Seite wird fortlaufend erneuert. Haben sie fragen? Sprechen sie mich bitte an!

Ich stehe ihnen (egal ob Kunde oder nicht) gerne für Antworten zur Verfügung!

Die Beschläge für Hufrehe erkrankte Pferde werden bei dem Punkt Hufrehe erläutert.