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Hufrehe 

Hufrehe ist eine nichteitrige Huflederhautentzündung der Wandlederhaut im Bereich der Vorderwand!

Die Erkrankung entwickelt sich oft weniger Stunden an einem, zwei oder allen vier Hufen. Meist aber nur vorne. Das Pferd zeigt Schweißausbruch, Muskelzittern und eine steife Körperhaltung. Im Stand werde die Vorderbeine weit vorgesetzt, die Hinterbeine unter den Körper gestellt, um das Gewicht auf die nicht erkrankte Hinterhand zu verlagern. Der Gang ist klamm. Vor allem Wendungen verursachen sichtlich Schmerzen. Auch die Trachtenfußung ist ein Zeichen dafür, dass die Pferde die Zehe nicht belasten mögen. Puls, Atemfrequenz und Temperatur sind erhöht. Die Hufe sind warm und empfindlich gegen Druck und Schläge. Die Zehenseitenarterien weisen pulsation auf.

Der Verlauf ist sehr verschieden. Eine Heilung kann in 4-14 Tagen möglich sein. Im Verlauf der Wandlederhautentzündung kann es auch zu einer Lockerung und Trennung des Zusammenhanges zwischen der Verbindungsschicht der Hornwand und der Wandlederhaut kommen. Die Zerstörung des Aufhängeapparates führt zu einer Verlagerung des Hufbeines in Form einer Drehung oder Senkung innerhalb der Hornkapsel. Der Zug der tiefen Beugesehne und der Gegendruck des Strahlpolsters verstärken die Drehbewegung des Hufbeines (Beugung im Hufgelenk). Ist die Lösung der Hornkapsel großflächiger, kommt es zu einer Hufbeinsenkung. Äußerlich ist die Verlagerung des Hufbeines an der eingesunkenen Krone zu erkennen. Beim chronischen, umgeformten Rehehuf ist die Vorderwand des Hufes einige Zentimeter unterhalb der Krone eingebogen und in extremen Fällen "pantoffelförmig" oder knollig deformiert. Die Trachtenwände werden Höher und Steiler. Auf der Sohlenfläche fällt eine verbreiterte weiße Linie mit lockerem Narbenhorn auf. In hochgradigen Fällen kann die Hufbeinspitze die Sohle durchbrechen. Es kommt zu einer eitrigen Entzündung des Hufbeines. Weitere Komplikationen sind vollständige Loslösung der Hornkapsel ( Ausschuhen ) , verschleppte Lungenentzündung und allgemeine Infektionen mit Todesfolge. Dies sollte man meiner Meinung nach aber dann Vorzeitig beenden!

 

Hufrehebeschlag mit offener Zehe, hinten geschlossenes Eisen mit Polsterfüllung

 

 

gleicher Patient

 

Ursachen:

Die Ursachen für Hufrehe sind zahlreich und unterschiedlich. Sie wird durch Überanstrengung (traumatische Rehe), durch langes Stehen auf hartem Stallboden (Stallrehe) oder durch langes Stehen auf drei Beinen bei hochgradigen Lahmheiten (Belastungsrehe) verursacht.

Eine andere Ursache sind Fütterungsfehler (Futterrehe). Ebenso können Giftstoffe (toxische Rehe) wie z.B. Akazienrinde oder bestimmte Langzeitkortisone eine Rehe auslösen. Ferner kann sie bei verschiedenen Infektionskrankheiten und bei der Nachgeburtsverhaltung auftreten.

Bei allen Formen treten Durchblutungsstörungen und Schädigungen der Haargefäße der Lederhaut auf. Es kann zu einer Lockerung und Trennung des Aufhängeapparates kommen. Blutungen verfärben das Horn und führen gleichzeitig zu einer starken Drucksteigerung innerhalb der Hornkapsel. insbesondere die feinen Haargefäße werden derart komprimiert, dass eine Durchblutung der Wandabschnitte nicht mehr stattfindet. Die Lageveränderung des Hufbeines hat wieder Durchblutungsstörungen ( sekundär bedingt ) zur Folge. Die Hufbeinspitze drückt aus die Sohlenlederhaut, hier und im Bereich der Hufbeinkappe werden die Gefäße komprimiert. Folgen hiervon sind verminderte Hornbildung und auch Sohlendurchbruch der Hufbeinspitze.

Behandlung:

Die Ablärung der Ursache sowie das sofortige Abstellen dieser ist die wichtigste Vorraussetzung für die erfolgreiche Behandlung.

Ferner muß die Verlagerung des Hufbeines verhindert werden:

-weiche trockene und saubere Einstreu

-alten Beschlag lassen, Zehnägel und Vorderwandaufzug entfernen

-Hufangußverbände

-Aderlaß mit folgender Reinfussion

-Heparin ( zur Blutverdünnung )

-Trachtenerhöhung ( der Zug der tiefen Beugesehne wird vermindert und die Belastung in die       weniger erkrankten Trachten verlagert ).

-Beschlag mit Polsterfüllung

-wollen die Pferde viel liegen, sie auf keinen Fall daran hindern!

-keine schmerzstillenden Mittel verabreichen, die das Tier nur die Hufe wieder voll belasten lassen würden

- Verabreichen von Beruhigungsmittel ( evtl. hinlegen nach der Verabreichung )

-Verabreichung von Abführmitteln zur Reinigung des Darmes von Giftstoffen ( Glaubersalz, Paraffinöl )

-kein Kraftfutter mehr

-kontrollierte Bewegung fördert die Durchblutung und damit die Gefäßrekonstruktion. ( keine Zwangsbewegung )

-am chronischen, deformierten Huf Parallelität zwischen Horn- und Hufbeinwand wieder herstellen.


Pferde mit Rehehufen bedürfen einer ständigen und gewissenhaften Hufpflege und Korrektur. Sie neigen dazu, erneute Anfälle dieser Erkrankung zu bekommen.
 

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Hufbeschlagschmiede Feddern in Högersdorf  | feddern.hufbeschlag@gmx.de